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Thema 2. Substantivierte Adjektive und Partizipien




Adjektive und Partizipien lassen sich leicht substantivieren. Substantivierte Adjektive und Partizipien gebraucht man meist mit dem Artikel. Bezeichnet das substantivierte Adjektiv oder Partizip eine Person, so ist es männlichen bzw. weiblichen Geschlechts:

der Alte, ein Alter, die Alte, eine Alte, der Reisende, die Reisende, eine Reisende u. a.

aber: das Kleine (ein Kleinkind), das Junge (ein Tierjunges)

Substantivierte Adjektive und Partizipien mit abstrakter Bedeutung sind sächlichen Geschlechts:

das Neue, das Alte, das Bestellte, das Ganze, das Schöne u. a.

 Substantiviert werden außer Adjektiven und Partizipien im Positiv auch solche im Komparativ und namentlich im Superlativ:

der Älteste, die Jüngste, das Bessere, das Schönere, das Beste, das Schönste u. a.

Die Gesunden und die Kranken haben ungleiche Gedanken.

Ich habe das Abitur als Beste bestanden.

Die substantivierten Adjektive und Partizipien werden nicht wie Substantive dekliniert, sie behalten die adjektivische Deklination bei: ein Deutscher - eines Deutschen - einem Deutschen - einen Deutschen; die Alte - der Alten; dein Äußeres - deines Äußeren usw.

Man plauderte wie alte Bekannte.

Dieser Schriftsteller, von Geburt ein Deutscher, hat lange Zeit in Russland gelebt.

Die Adjektive deutsch, russisch, englisch usw. haben zwei substantivierte Formen. Die Kurzform das Deutsch, Russisch, Englisch usw. kennzeichnet die Sprache nicht in ihrem ganzen Umfang; ist der ganze Umfang gemeint, so wird die flektierte Form gebraucht:

das Deutsche - die deutsche Sprache

das Russische - die russische Sprache usw.

Gerlinde studiert irgendwo Latein und Deutsch, sie wird bald selbst unterrichten.

Ich glaube, die graue Dame versteht nur ihre Muttersprache, das Deutsche, das ich seit 1939 nicht ein einziges Mal mehr gesprochen habe.

Zu den substantivierten Adjektiven gehören auch manche geographischen Namen, die mit dem Suffix -isch von Benennungen ehemaliger Feudalstaaten (meist im deutschen Sprachraum) gebildet sind und die jeweilige Region ganz allgemein benennen:

das Hessische, das Oldenburgische, das Mecklenburgische, das Sächsische u. a.

Diese Benennungen stehen im Satz meist als Orts- oder Richtungsangabe mit den Präpositionen in, aus u. a.:

im Hessischen, aus dem Hessischen

im Oldenburgischen, aus dem Oldenburgischen usw.

(vgl. mit dem Russischen на Смоленщине, на Псковщине)

Man war im Oldenburgischen. Buchenwaldungen kamen in Sicht, der Wagen fuhr durch den Ort.

Substantivierte Adjektive und Partizipien sächlichen Geschlechts stehen oft mit den Pronomen etwas, alles, viel(es), nichts, wenig, manch(es), einiges:

etwas Schönes, viel Schönes, alles Gute, nichts Neues, einiges Wichtige, etwas Besseres u. a.

Etwas, viel, wenig, nichts, manch u. a. sind endungslos, darum bekommt das Adjektiv oder das Partizip eine starke Endung.

Der Krieg ist doch etwas ganz Hässliches und Schreckliches.

Einiges, vieles, manches, alles haben eine flektierte Form, daher bekommt das Adjektiv oder das Partizip eine schwache Endung.

Sie erzählte ihm ihre ganze Jugend und manches Schöne und Unschöne aus ihrem Leben.

Die Adjektive ander, möglich und üblich werden nach alles, etwas, nichts usw. klein geschrieben:

nichts anderes, alles andere

etwas mögliches, einiges mögliche; manches übliche

Knopf trinkt nur Schnaps, nichts anderes.

Thema 3. Die Temporalsätze

Der Temporalsatz (der Adverbialsatz der Zeit) ist eine Adverbialbestimmung der Zeit in Nebensatzform. Temporalsätze kommen im Sprachgebrauch sehr häufig vor. Sie sind in der Regel Konjunktionalsätze.

Ein Temporalsatz gibt den Zeitpunkt, die Zeitdauer an, sowie Beginn, Abschluss und Wiederholung der Handlung; er antwortet auf die Fragen wann? wie lange? seit wann? bis wann? wie oft?

Ein Temporalsatz ist meist ein Vorder- oder ein Nachsatz, seltener ein Zwischensatz.

Bevor er im Hause verschwand, nickte er noch einmal zurück.

Nun vergingen wieder viele Tage, bevor sich hier außen ein Mensch zeigte.

Meine Mutter ist, bevor ich das Licht der Freiheit wiedersah, gestorben.

Die Temporalsätze stehen in einem bestimmten Zeitverhältnis zum Hauptsatz. Dieses Verhältnis wird vom Nebensatz aus beurteilt und ist von dreierlei Art:

a) die Gleichzeitigkeit

b) die Vorzeitigkeit

c) die Nachzeitigkeit

Zur Wiedergabe der Gleichzeitigkeit dienen die Konjunktionen: während, solange, sooft, als, wenn, indem, indes(sen)

Besonders häufig kommt während vor. Mit dieser Konjunktion werden nicht selten zwei gleichzeitige Sachverhalte einander gegenübergestellt; die Gegenüberstellung ist dabei wichtiger als die zeitliche Übereinstimmung.

Er besaß zwei Ringe... Beide waren kostbar, aber der eine war edel und alt, während der andere ein Geschenk seiner Eltern war, das er nie sehr in Ehren gehalten hatte.

Die Konjunktionen indem, indes(sen) kommen selten vor. Indem ist weitgehend durch während verdrängt worden. Es kommt noch gelegentlich vor, wenn das Subjekt im Haupt- und im Nebensatz verschiedene Personen bzw. Dinge bezeichnet; andernfalls ist der indem-Satz in der Regel ein Modalsatz.

Und indem er den Zaubernamen sprach, antwortete ihm ein Bild aus der Tiefe seiner Erinnerung.

Der im Hauptsatz genannte Vorgang wird durch den Vorgang im Temporalsatz mit der Konjunktion solange zeitlich begrenzt.

Solange Menschen Hoffnung haben, sind sie nicht arm und nicht unglücklich.

Durch den Temporalsatz mit der Konjunktion sooft (so oft) wird auf die gleichzeitige Wiederholung der Vorgänge im Haupt- und im Nebensatz hingewiesen.

Sie lächelte, sooft ich ihr meine Liebe beteuerte.

Die Konjunktionen als und wenn werden vor allem zur Wiedergabe der Gleichzeitigkeit gebraucht. Das Geschehen im Nebensatz ist dabei oft von kurzer Dauer.

Als wird meist in Sätzen gebraucht, die sich auf die Vergangenheit beziehen; es kennzeichnet den Vorgang als einmalig geschehen.

Sie war siebzehn, als sie Herald begegnete, und fünfundzwanzig, als sie ihn verließ.

Mit wenn wird eine sich wiederholende Handlung, meist in der Vergangenheit, angegeben.

Immer, wenn Schwedenklee in Verlegenheit war, bot er seinen Gästen zu essen oder zu trinken an.

Als und wenn können auch Temporalsätze einleiten, deren Handlung vor der im Hauptsatz verläuft. Die Vorzeitigkeit wird oft durch verschiedene Zeitformen wiedergegeben. Die beiden Konjunktionen stehen hier der Konjunktion nachdem nahe.

Als die Putzfrau gegangen war, saß Fonty noch lange am leeren Schreibtisch.

An manchen Abenden, wenn alle ihre Freunde nach Hause gegangen waren, saß sie noch lange allein.

Wenn der Vorgang im Hauptsatz unmittelbar auf den im Temporalsatz genannten folgt und der zeitliche Abstand zwischen beiden somit also minimal ist, wird in beiden Teilsätzen meist die gleiche Zeitform gebraucht.

Als der Wagen hielt, brummte der Motor noch eine Weile.

Wenn steht auch in einem Temporalsatz, wenn sich die Aussage auf die Gegenwart und Zukunft bezieht. Es kennzeichnet dann oft eine einmalige Handlung.

Wenn er Arbeit hat, werden wir uns eine Wohnung mieten.

Wenn ich jetzt an die Frau denke, die ich einmal war, erkenne ich mich nicht in ihr.

Die Konjunktionen wie, da und wo werden meist zur Wiedergabe eines Vorgangs gebraucht, der mit demjenigen des Hauptsatzes gleichzeitig geschieht. Diese Konjunktionen kommen nicht besonders häufig vor. Dem Nebensatz geht dabei meist das temporale Adverb jetzt voraus.

Jetzt, wie er Tüverlin dasitzen sah, entschied er sich.

Jetzt, da ich alles verlor, was ich in diesem Leben besaß, begreife ich dich.

Jetzt, wo ich mich kurz vor dem Ziel meiner langen Reise wusste, wurden meine Schritte langsamer.

Die Konjunktionen nachdem, kaum dass, sobald und sowie dienen stets zur Wiedergabe der Vorzeitigkeit.

In Temporalsätzen mit nachdem wird die Vorzeitigkeit regelmäßig auch durch die Zeitform (Plusquamperfekt für die Vergangenheit, Perfekt für die Gegenwart und Zukunft) ausgedrückt.

Nachdem sie gegessen hat, schenkt sie sich eine letzte Tasse Pfefferminztee ein.

Die Konjunktionen sobald, seltener sowie und kaum dass weisen auf die unmittelbare Aufeinanderfolge von Vorgängen hin. Dabei können im Haupt und im Nebensatz die gleichen Zeitformen gebraucht werden.

Sobald ich vom Betrieb hier für zwei Tage loskomme, werde ich Dich ganz sicher besuchen.

Sowie ich die Tür aufsperrte, hörte ich Stimmen, Gelächter und Musik auf dem Grammophon.

Der Zug fuhr ab, kaum dass sie drinnen waren.

Die Konjunktionen seitdem und seit geben die zeitliche Grenze für den Beginn des im Hauptsatz enthaltenen Vorgangs an. Dabei kann der Vorgang im Nebensatz gleichzeitig mit dem im Hauptsatz genannten beginnen und verlaufen, wobei in beiden Teilsätzen die gleiche Zeitform gebraucht wird; oder der Vorgang im Nebensatz kommt vor Beginn des Vorgangs im Hauptsatz zum Abschluss, was durch verschiedene Zeitformen gekennzeichnet wird.

Seitdem sie angefangen hatte zu singen, war es still geworden, auch draußen.

Seit wir in den Bergen sind, lässt die Hitze nach.

Die Konjunktionen bevor, ehe und bis leiten Temporalsätze ein, in denen der Vorgang demjenigen im Hauptsatz zeitlich nachfolgt.

Ehe und bevor haben die gleiche Bedeutung. Der Gebrauch der Zeitformen in solchen Temporalsätzen ist frei.

Ehe der Morgen dämmerte, begleitete er sie zum ersten Zug.

Er sah sie einen Augenblick vollkommen abwesend an, bevor er antwortete.

Die Konjunktion bis gibt an, dass der Vorgang im Hauptsatz nur bis zum Beginn des Vorgangs im Nebensatz dauert. In beiden Teilsätzen wird dabei meist die gleiche Zeitform gebraucht.

Es dauerte zwei Stunden, bis der Arzt kam.

Auf einen Temporalsatz mit bis weist zuweilen das Korrelat solange voraus.

Jede Idee gilt nur solange, bis eine überzeugendere Idee sie überwunden hat.

Relative Temporalsätze kommen selten vor; sie werden mit dem Relativadverb wann eingeleitet.

Er kam zur Arbeit, wann immer es ihm passte.

Thema 4. Das Passiv

Es gibt im Deutschen 2 Genera, das Aktiv und das Passiv. Sie unterscheiden sich durch die Richtung der Handlung. Das Aktiv bezeichnet eine Handlung, die vom Satzsubjekt ausgeht und meist auf ein Objekt gerichtet ist. Das Subjekt ist also die handelnde Person, Träger eines Vorgangs oder eines Zustandes, eines Merkmals.

Er schreibt einen Satz.

Das Passiv bezeichnet eine Handlung, die auf das Satzsubjekt gerichtet ist. Die Handlung geht vom Objekt aus. Das Subjekt ist passiv.

Der Satz wurde von ihm schnell geschrieben.

Der Träger der Handlung tritt im Satz als präpositionales Objekt auf.

Das Passiv kann man nur von den transitiven Verben bilden. Man kann kein Passiv bilden:

1) mit reflexiven Verben.

Ich wasche mich.

2) wenn das „Objekt“ ein Körperteil des Subjekts ist.

Ich hebe die Hand. Ich schüttelte den Kopf.

3) beim Akkusativ + Infinitiv.

Ich höre ihn singen.

4) wenn das Akkusativobjekt eine Menge, eine Zeit, einen Rauminhalt, ein Gewicht usw. angibt.

Die Flasche enthält einen Liter Milch.

Unsere Aula fasst tausend Menschen.

5) wenn etwas das Akkusativobjekt dem Subjekt gehört.

Ich habe einen Schreibtisch.

Das Passiv hat wie das Aktiv 6 Zeitformen und 2 Formen des Infinitivs. Alle 6 Zeitformen des Passivs sind zusammengesetzte Verbalformen. Sie werden mit dem Hilfsverb werden in der entsprechenden Zeitform des Indikativs und dem Partizip II des Vollverbs gebildet. Im Perfekt, Plusquamperfekt, Futurum II des Indikativspassivs wird die alte Form des Partizips von werden worden gebraucht.

Präsens Passiv                   Er wird gefragt.

Imperfekt Passiv                Er wurde gefragt.

Perfekt Passiv                    Er ist gefragt worden.

Plusquamperfekt Passiv    Er war gefragt worden.

Futurum I                          Er wird gefragt werden.

Futurum II                         Er wird gefragt worden sein.

Der Infinitiv I Passiv wird mit dem Hilfsverb werden im Infinitiv I Aktiv und dem Partizip II des Vollverbs gebildet.

gemalt werden

Der Infinitiv II Passiv wird mit dem Hilfsverb werden im Infinitiv II Aktiv und dem Partizip II des Vollverbs gebildet, dabei wird die alte Form des Hilfsverbs werden worden gebraucht.

gemalt worden sein 

Der Infinitiv Passiv wird im Satz wie auch der Infinitiv Aktiv gebraucht: mit Modalverben, in Infinitivgruppen.

Die Arbeit muss gemacht werden.

Er ging vorbei, ohne bemerkt werden zu sein.

Man unterscheidet das dreigliedrige, das zweigliedrige und eingliedrige Passiv (das unpersönliche Passiv, subjektlose Passiv).

Der dreigliedrige Passivsatz enthält das Subjekt, die Handlung, den Träger der Handlung, welcher im Dativ + von oder im Akkusativ + durch steht.

Das Kind wurde von der Mutter geweckt.

Mit von gebraucht man:

1) Personenbezeichnungen (auch Sammelbegriffe wie Betrieb, Partei, Ministerium, Gericht, Presse), wenn ihre aktive Tätigkeit betont wird.

Der Vorschlag wurde von dem Betrieb abgelehnt.

Der Redner wurde vom Vorsitzenden unterbrochen.

2) Bezeichnungen von Stimmungen, Gefühlen, die als aktive Kraft wirken (Angst, Glück, Unruhe).

Sie wurde von einer tiefen Unruhe ergriffen.

3) oft Bezeichnungen von Naturkräften.

Das Zimmer wurde von der Sonne hell beleuchtet.

Mit durch gebraucht man:

1) Personenbezeichnungen, wenn sie als Vermittler handeln.

Die Nachricht wurde durch einen Boten gebracht.

Wir wurden durch die Sekretärin ins Dekanat gerufen.

2) Nichtlebewesen, die als Ursache, Mittel der Handlung dienen.

Er wurde durch eine Stimme geweckt.

Durch die Explosion wurde ein großer Schaden eingerichtet.

Manchmal schwankt der Gebrauch von von und durch.

Das Gebäude wurde von einer Bombe (durch eine Bombe) zerstört.

Die Straßen wurden von (durch) Gaslaternen beleuchtet.

Die Erde wird von (durch) Sputniks umkreist.

Das zweigliedrige Passiv enthält das Subjekt und die Handlung, der Träger der Handlung fehlt.

Die Aufgabe wurde pünktlich gemacht.

Das zweigliedrige Passiv ist gebräuchlicher als das dreigliedrige, weil der Täter nicht genannt werden kann (darf). Das geschieht aus mehreren Gründen:

1) Der Täter ist unbekannt.

Dieses Gebäude wurde im 17. Jahrhundert gebaut.

2) Der Täter darf nicht genannt werden.

Ich bin heute Abend eingeladen worden.

3) Der Täter ist allgemein oder aus Kontext bekannt und braucht nicht genannt zu werden.

In diesem Bezirk werden neue Häuser gebaut.

Sein Aufsatz wurde mit Ausgezeichnet bewertet.

4) Der Täter fehlt tatsächlich.

Bei der Eisenbahnkatastrophe wurden mehrere Personen verletzt.

Das alles macht das zweigliedrige Passiv besonders gebräuchlich im Stil der Wissenschaft und des öffentlichen Verkehrs.

Atomenergie wird durch Kernspaltung gewonnen.

Das eingliedrige Passiv enthält nur die Handlung, das Subjekt und der Täter fehlen. Die Handlung wird dadurch betont. Die Stelle des Subjekts nimmt das formale Subjekt es ein.

Es wird jetzt richtig gearbeitet.

Verändert man die Wortfolge, so fehlt es.

Im Saal wird lustig gesungen.

In diesen Sätzen fehlt das Subjekt, darum kann die Richtung der Handlung nicht bezeichnet werden. Man bildet das eingliedrige Passiv nur von den Verben, die aktive menschliche Tätigkeit bezeichnen.

Im Gebirge wird gesprengt.

Ihm wurde sofort geholfen.

In der Stunde wird heute geschrieben.

Das Zustandspassiv (Stativ) bezeichnet den Zustand des Subjekts, der in der Folge eines Vorgangs eingetreten ist. Es ist ein Resultat einer Handlung. Der Urheber, der Täter fehlt meist.

Das ist geschlossen.

In der Regel wird das Zustandspassiv nicht direkt vom Aktiv abgeleitet, sondern vom Vorgangspassiv.

Der Arzt impfte den Patienten. (Aktiv)

Der Patient wird vom Arzt geimpft. (Vorgangspassiv)

Der Patient ist vom Arzt geimpft. (Zustandspassiv)

Deshalb ist das Zustandspassiv nur dann möglich, wenn es auch ein entsprechendes Vorgangspassiv gibt. Das Zustandspassiv bildet man aus dem Verb sein und dem Partizip II des Verbs. Es hat alle Zeitformen. Aber gebräuchlicher sind nur das Präsens und das Präteritum.

Präsens                        Das Fenster ist geschlossen.

Präteritum                    Das Fenster war geschlossen.

Perfekt                         Das Fenster ist geschlossen gewesen.

Plusquamperfekt          Das Fenster war geschlossen gewesen.

Futurum I                     Das Fenster wird geschlossen sein.

Futurum II                   Das Fenster wird geschlossen gewesen sein.

Тhemа 5. Die Attributsätze

Der Attributsatz ist ein Attribut in Nebensatzform; als solches kann er ein beliebiges Satzglied im Hauptsatz näher bestimmen, das durch ein Substantiv, ein beliebiges substantiviertes Wort, ein Pronomen, seltener ein Zahlwort ausgedrückt ist. Der Attributsatz antwortet auf die Fragen welcher? was für (ein)?

Der Tag, an dem wir durch den Kanal fuhren, war sonnig und klar.

Ein Attributsatz steht meist nach seinem Beziehungswort. Er ist Nach- oder Zwischensatz.

Leni wohnt immer noch in dem Haus, in dem sie geboren ist.

Die Wohnung, welche wir nach dem Tode des Vaters bezogen, lag im ersten Stock.

Ein Attributsatz steht zuweilen getrennt von seinem Beziehungswort; meist schiebt sich der infinite Teil des Prädikats oder der trennbare Teil eines Verbs dazwischen.

Gegenüber lag eine kleine Insel. Sie war mit hohen Pappeln bestanden, deren zitterndes Laub sich im Wasser spiegelte.

Sie kamen an einem Restaurant vorbei, dessen Schild im Lichte einer offenen Tür stand.

Nach der Art der Verbindung mit dem Hauptsatz unterscheidet man relative, konjunktionale und nichteingeleitete Attributsätze.

Die meisten Attributsätze sind Relativsätze; sie werden eingeleitet:

1) mit den Relativpronomen der, welcher und was für (ein), deren grammatisches Geschlecht und deren Zahlform jeweils von denen des Bezugssubstantivs im Hauptsatz bestimmt werden. Der Kasus des Relativpronomens, mit oder ohne Präposition, wird dagegen von seiner syntaktischen Funktion im Attributsatz bestimmt: Das Relativpronomen kann somit Subjekt, Objekt, Attribut, seltener eine Adverbialbestimmung sein.

Und jetzt erschien auch Jakob, der den Reisenden schon von früher her kannte. (der - Subjekt)

Die Sonne war schon hinter das Dach des vierstöckigen Hauses getaucht, in dessen Erdgeschoss das Cafe lag. (dessen - Attribut)

Die Frau Porschinger hatte vier Töchter, die alle im Hause wohnten, über uns, im dritten, und unter uns, im ersten Stock. Im ersten kochten sie in einer kleinen Küche, in welcher ein großer Emailleherd stand. (die - Subjekt; in welcher - Adverbialbestimmung)

Das Relativpronomen welcher wird seltener gebraucht. Es steht namentlich dann, wenn die Wiederholung desselben Wortes - als Artikel bzw. Demonstrativpronomen beim Bezugssubstantiv und als Relativpronomen - vermieden werden soll.

Unsere Statistik hat viele Rubriken; das Werk, welches ich plane, wird viele Kapitel haben.

Wenn sich ein relativer Attributsatz auf ein Personalpronomen der 1. bzw. 2. Person bezieht, so steht nach dem Relativpronomen der im Attributsatz das jeweilige Personalpronomen.

Ich habe damals nicht einen Augenblick daran gedacht, dass wir zusammen nach Rom fahren wurden, Sabeth und ich, der ich in Rom nichts verloren hatte.

Und du erfrechst dich, eine solche Bemerkung von dir zu geben, du, der du keine Ahnung davon hast, was Arbeit ist.

2) mit dem Relativpronomen was (im Nominativ oder Akkusativ), wobei sich der Attributsatz auf die Pronomen alles, etwas, nichts u. a. sowie auf substantivierte Adjektive im Superlativ bezieht.

Ich möchte nichts sagen und nichts tun, was Dich verstimmt.

Einmal sagte sie mir sogar, dass jetzt ich der Mann in der Familie sei und das sei das Beste, was ein Mensch sein könne.

3) mit den Relativadverbien da, wo, wohin, wie, woher, wieweit u. a.

Es ist die Stunde, da die Leute aus ihren Geschäften und Büros nach Hause gehen.

Endlich kam der Tag, wo alles ganz anders wurde.

Attributsätze, die mit wie eingeleitet sind, enthalten oft einen Vergleich.

Und du, Lo, hast eine Zukunft, wie ich sie dir oft gewünscht habe.

4) mit relativen Pronominaladverbien wovon, worin, womit, woraus u. a.

Die ganze Gesellschaft fing nun an, wunderliche Lieder zu singen, wovon Leonard kein Wort verstand.

Die konjunktionalen Attributsätze werden eingeleitet mit den Konjunktionen dass, ob, als, als ob u. a.

Mit dass und ob werden Attributsätze eingeleitet, deren Bezugssubstantiv meist von einem Verb abgeleitet ist:

der Gedanke / die Hoffnung /die Meinung, dass...

die Frage, ob...

Ich habe das Gefühl, dass wir ihnen jeden Moment begegnen müssen.

Meine Frage, ob er eigentlich noch an die Zukunft der deutschen Zigarre glaube, beantwortete Herbert schon nicht mehr.

Attributsätze mit als beziehen sich auf eine Zeitangabe, sie kommen selten vor.

Es war die Zeit, als ich noch zu Hause wohnte.

Attributsätze mit als, als ob, als wenn, wie wenn haben einen irrealen Vergleich zum Inhalt. Dabei haben die Attributsätze mit als eine besondere Wortfolge: Das finite Verb steht gleich nach der Konjunktion als.

Sein Gesicht erweckte den Eindruck, als sei es von Porzellan.

Die Attributsätze mit als ob, als wenn, wie wenn haben die für Nebensätze übliche Satzgliedfolge.

Das Wasser und der Himmel sahen so aus, als ob es bald zu schneien anfangen würde.

Nichteingeleitete Attributsätze kommen selten vor; sie enthalten die indirekte Rede und haben die Satzgliedfolge eines selbstständigen Satzes.

Ich hatte nur den Wunsch, es möchte nie mehr hell werden.

In den Attributsätzen wird meist der Indikativ gebraucht.

Das waren jetzt die Stunden, in denen sie sich glücklich fühlte.

Der Konjunktiv wird gebraucht:

1) wenn sich der Attributsatz auf die verneinenden Pronomen nichts oder kein bezieht.

Er hatte nichts an sich, was mir als „andersartig“ aufgefallen wäre.

Ich fand keinen einzigen unter den Mitschülern, mit welchem ich mich hätte anfreunden können.

2) wenn der Attributsatz die indirekte Rede, die Gedanken einer Person zum Inhalt hat.

Erst jetzt spürt das Kind eine leise Angst, es könne das alles schlecht ausgehen.

3) wenn der Attributsatz mit als, als ob usw. eingeleitet wird und eine irrige Annahme, einen irrealen Vergleich enthält.

Während er so beschäftigt ist, hat er plötzlich das Gefühl, als sähe ihm jemand zu.

Leo hatte das Gefühl, als ob in der Zwischenzeit nichts geschehen wäre.

4) wenn die Aussage einen potentialen bzw. einen irrealen Charakter hat.

Überraschenderweise aber zeigte Taubenhaus eine Großzügigkeit, die niemand von ihm erwartet hätte.

Четвертый семестр










Последнее изменение этой страницы: 2018-06-01; просмотров: 648.

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