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Syntax aus stilistischer Sicht




In der Syntax, wie in der Morphologie, kann jede Größe zum Stilmittel werden. Hier offenbaren sich die Stilunterschiede deutlicher, als in der Morphologie.

 

Stilistische Aufgabe der Wortfolge

Der Wortfolge kommen einige Aufgaben zu:

1) die strukturbildende oder die grammatische bei der Gestaltung der Satzarten und Wortgruppen.

2) die kommunikative bei der Angabe der Thema-Rhema-Gliederung.

3) die stilistische, die vor allem die expressive Hervorhebung einzelner Satzteile sowie die Auflösung gewisser Stileffekte bewirkt.

Die letzten zwei sind voneinander nicht zu trennen und werden in ihrem Zusammenwirken behandelt.

Die Wortfolge unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten bei der Erfüllung ihrer stilistischen Leistung.

Die erste Gesetzmäßigkeit: Die Anordnung der Elemente einer Mitteilung wird von ihrem Mitteilungswert bestimmt. Als Ausgangspunkt der Mitteilung tritt das Thema, die Basis, gewöhnlich in der Form des Satzsubjekts auf. Die übrigen Elemente reihen sich ihrem kommunikativen Gewicht nach ein. Der höchste Wert tritt so weit ans Ende, wie es die festgewordene Satzform erlaubt.

In der Satzfolge verwandelt sich das Rhema eines Satzes in das Thema des darauffolgenden Satzes; aus der Endstellung rückt es in die Spitzenstellung, während die Endstellung von einem neuen Rhema besetzt wird.

Die deutsche Sprache verfügt über eine besondere Satzbauvariante mit es, um das Rhema-Subjekt an Ende zu rücken.

Das Objekt erstrebt die Letztstellung, weil nur dadurch die endgültige Entspannung im Satz erreicht wird.

Diese Gesetzmäßigkeit betrifft die Satzfolge in einem zusammengesetzten Satz. Will man den Inhalt des Hauptsatzes hervorheben, so setzt man ihn nach dem Teilsatz (Nebensatz).


Das Gesagte gilt nicht für die stark emotionale, aufgeregte Rede. Hier hat der Mensch keine Geduld und keine Lust, das Rhema ans Satzende zu schieben: Fort muss er! Weggehen werde ich!

Die emphatische Intonation überspielt alle anderen Regeln der Wortfolge.

Die zweite stilistische Gesetzmäßigkeit besteht im Wechsel der Ein- und Ausklammerung. Es sind zwei Parallelnormen, mit deren Hilfe ein Satz entweder als eine geschlossene Ganzheit oder als eine Reihe von Satzabschnitten gestaltet wird. Bei der Ausklammerung wird ein großer satzumfassender Spannungsbogen durch einige kleinere Spannungsbögen ersetzt.

Dadurch entstehtdie Lockerungder Satzstruktur. Gewöhnlich wird eine Wortgruppe ausgeklammert, nicht ein einzelnes Wort. Der eingeklammerte Teil ist meist inhaltlich und formell abgeschlossen genug, um ohne die ausgeklammerten Teile sinnvoll zu bleiben.

Die Absonderung ist ein weiterer Begriff als die Ausklammerung. Sie erfolgt auch in dem Falle, wenn die Rahmenkonstruktion fеhlt. Die abgesonderten Satzteile werden strukturell und intonatorisch von dem übrigen Satz abgehoben. Sie können Vorderstellung, Nachstellung oder Zwischenstellung einnehmen: Alle Männer, von Gang und Tisch gesprungen, stehen, starr die Augen zur Tür (A. Zweig, Der Streit um den Sergeanten Grischa).

Diese Zerstückelung des Satzes verleiht der Aussage Lebhaftigkeit, Ungezwungenheit der gesprochener Rede, Dynamik; sie erleichtert das Verständnis.

Als Absonderung in der Zwischenstellung betrachtet man auch Einschaltungen.

Von der relativen Selbständigkeit der ausgeklammerten und abgesonderten Gruppen zeugt die Möglichkeit, sie in Form von Sätzen zu isolieren: Heute Nacht hat man eingebrochen. In der Fabrik (Borchert, Preußens Gloria). Man nеnnt solch eine Zerstückelung der Sätze Isolierung (auch Parzellierungoder absolute Absonderung), die isolierten Teile – parzellierte Sätze. Sie verstärken einzelne Teile der Aussage.

Die Ausklammerung findet man in allen Stilarten. Ihre Quelle ist die Alltagsrede, die auf mündlichen Verkehr eingestellt ist. Beliebt ist die Ausklammerung im Stil der Publizistik und des öffentlichen Verkehrs (in Reden).

Für den Nebensatz gelten dieselben Regeln der Ausklammerung: die ausgeklammerten Satzteile stehen im verbalen Nachfeld.

Strenge Einbehaltung der Einklammerung kennzeichnet die offiziellen Dokumente.

Die dritte Gesetzmäßigkeit lautet: Je stärker die Neigung des entsprechenden Satzgliedes zu einer bestimmten Stellung verletzt wird, desto stärker wird das verschobene Satzglied hervorgehoben.

Von drei Verbindungsarten der Satzglieder – Kongruenz, Rektion und Anschluss – ist das stärkste Band die Kongruenz, das schwächste der Anschluss. Deshalb ist die Stelle des kongruierenden Attributs so fest und ihre Verletzung so unerwartet und wirkungsvoll.

Gewöhnlich steht das Subjekt im Aussagesatz an erster oder dritter Stelle; auf diese Weise wird seine enge Verbindung mit dem Prädikat aufrechterhalten. Erscheint das Subjekt an der vierten Stelle oder noch später, dann ruft diese Regelverletzung einen starken Effekt der getäuschten Erwartung hervor.

Die normativen Regeln der Prosa werden in der Poesie nicht eingehalten.

Die vierte Gesetzmäßigkeitbesteht in dem polyfunktionalen Charakter ein und derselben Wortfolge. Man kann z. B. nicht eindeutig die Frage beantworten: Welchen Stilwert hat Spitzenstellung des verbum finitum im Aussagesatz? Sie hat unterschiedliche Stilwerte:

1. sie ist der volkstümlicher Alltagsrede eigen

2. daher begegnen wir in den Volksmärchen und -liedern den Satzeingängen wie: Sprach der Vater..., Fragte das Mädchen...

3. die Spitzenstellung des Verbs erschien früher regelmäßig im ersten Satz der Handelskorrespondenz

4. in den sog. isolierten (parzellierten) Sätzen der künstlerischen Prosa, die nur in Anlehnung an den vorhergehenden Satz ihren vollen Sinn erlangen. Dies ist ein beliebtes Stilmittel mancher Schriftsteller.

Die Erststellung anderer Satzglieder hat ebenfalls einen mehrfachen Stilwert:

Das Subjekt an der ersten Stelle gibt die ruhige Folge von Thema – Rhema wieder. Für das Objekt, Prädikatsattribut und Adverbiale der Art und Weise ist dies eine emphatische Ausdrucksstelle.

Die Spitzenstellung des verbum finitum kündigt emotionale Rede an.

 










Последнее изменение этой страницы: 2018-04-12; просмотров: 758.

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